Endanflugrechner für die Ka 6 CR

Endandflugrechnen wie früher: «E6B», «whizzwheel», «Stöcker Kreisrechner», «Holtkamp-Streckenflug-Schieber», «prayer wheel» oder «John Willie (JSW)» - und alle gehen sie zurück auf die Zielanflugtafel, die Heinz Huth (zweifacher Weltmeister auf der Ka 6) entwickelt hat.

Die Ueberlegung ist Folgende: mit der McCready Theorie und der Geschwindigkeitspolare lässt sich der Endanflug-Gleitweg berechnen. Die Auftragung in einem geeigneten Massstab setzt Abflugshöhe, erwartetes Steigen und Rückenwind/Gegenwind in ein Verhältnis.

Basis und Konstruktionsprinzip: Die Spiralen teilen einen beliebigen Radius in gleichlange Stücke. Gegenüberliegend ein Diagramm für verschiedene Kombinationen von Steigwert und Windkomponente. Schnittpunkte von Steigwert und Windkomponente ergeben bei bekannter Position die Entfernung zum Ziel, die Sollhöhe und die Gleitzahl über Grund.

 

Die hier bereitgehaltenen Version kann problemlos massstabsgerecht auf transparente Kunststoffscheibe übertragen werden. Eine alte ICAO-Karte darunter, Kreismittelpunkt über den Zielanflugsort, eine zweite Folie darüber mit einer Linie als Skalenreiter, Mittelpunkte durchbohren und fixieren.
Die .pdf, .eps und .dwg Dateien lassen sich editieren und können so auch auf andere Kartenmassstäbe vergrössert oder verkleinert werden.

Gebrauch: Lineal auf den Schnittpunkt Mc-Cready-Wert / Wind einstellen und fixieren.
Nun Lineal und Rechnerscheibe so drehen, dass die Gerade in unsere Position läuft.
Ablesen: Geraden-Schnittpunkt mit den Bögen auf der unteren Rechenscheibenhälfte ergibt die benötigte Höhe. Die Werte auf den Kurven sind mit 100m zu multiplizieren.

 

Eine ausführliche Anleitung zur Konstruktion des Stöcker/Holtkamp Endanflugrechners findet sich in Reichmann's Streckensegelflug (Seiten 219ff. 1. Auflage, Ausgabe 2005). Wer die Polare auf eine andere Flächenbelastung umrechnen möchte findet hier Excel Datei zur Polarenberechnung der Ka6 (Quelle: Printtechnik Logger GR1000)

 

Eine weitere Möglichkeit habe ich von Martin Hackl (Union Sportflieger Club Wien) aus Österreich bekommen.
Die Funktionsweise dieses Rechners lässt sich aus der Beschreibung von Martin Schima, Flugring Austria Wiener Neustadt, ungefähr erahnen:

"Zwei kreisförmige logarithmische Tabellen auf einer Drehscheibe anlegen (8cm Durchmesser genügen) und in der Mitte ein Fenster für die Polarenwerte zu machen. Um die Übersicht zu wahren sollte man für die verschiedenen Skalen verschiedene Farben verwenden. Auf der äußeren Tabelle (Fixer Teil) trägt man die Entfernungen ein, wobei ich für eine Umdrehung den Bereich von 5 bis 50 km empfehle. Um die logarithmischen Werte zu bekommen, habe ich einen Rechenschieber genommen und dessen Werte in Winkelgrade übersetzt, damit die Tabelle kreisförmig wird. Auf dem inneren Kreis, also auf der drehbaren Scheibe (Durchmesser ca 7,5 cm) trägt man logarithmisch die Höhe ein, wobei ich pro Umdrehung einen Bereich zwischen 400m und 4000m empfehle. Bei der Höhe ist die besondere Kennzeichnung des Wertes 1000 praktisch, weil man dann gleich die beste Gleitzahl ablesen kann. Dann schneidet man innerhalb der Höhenangaben in der drehbaren Scheibe ein Fenster ein, dessen rechter Rand zwischen dem Kreismittelpunkt und dem Höhenwert 1000 verläuft. Bei mir beginnt dieses Fenster etwa drei mm außerhalb des Mittelpunktes und geht bis unmittelbar an die Höhenwertangaben (am Rand der drehbaren Scheibe). Für das Fenster habe ich etwa einen Winkel von 45 ° vorgesehen. Entlang der "1000 m Kante" trägt man am drehbaren Teil linear Striche für die Windgeschwindigkeiten ein. (in der Mitte 0, außerhalb Gegenwind innen Rüchkenwind, am besten die Werte von -40 km/h bis +40 kmh. Dann sticht man mit einer Nadel durch den Mittelpunkt der drehbaren Scheibe, fixiert diese auf dem Mittelpunkt des festen Teils und stellt die Scheibe so das die Werte immer die beste Gleitzahl bei der entsprechenden Windgeschwindigkeit laut einer Tabelle gemäß Reichmann (Version 2, die mit den Gleitzahlen) zeigen. Also z.B Gleitzahl laut Tabelle=14 bei -30 km/h bedeutet: Innere Scheibe so stellen, dass der 1000m-Wert bei 14 km steht. Dann zeichnet man auf den festen Teil genau dort wo der -30 km Strich gegenübersteht mit Bleistift einen Punkt. Das macht man mit jedem gewünschten Wind und mac cready-Wert und verbindet dann die Punkte gleicher mc-Cready-Werte miteinander. Die Ablesbarkeit ist einfacher als beim Holtkamprechner im Reichmann, weil die Höhenstriche wegfallen. Die Entfernung muss man allerdings von woanders ablesen (Karte mit Kreisen oder Logger)."